Der
Verrat von Helena Segers hat ein Loch in die
kainitische Gesellschaft Dresdens gerissen, welches nicht leicht zu
stopfen
ist. Nichtsdestoweniger versammeln sich alle wieder an einem fast schon
geschichtsträchtigem Ort, kam es in der Alten Schule zu Gohlis
doch vor einem
Jahr zu dem ersten, folgenschweren Angriff.
Eben dieser Ort soll nun wieder
besucht werden, um die Ergebnisse des vergangenen Jahres zu besprechen.
Groß jedoch ist das Erstaunen,
als man der anderen Kainskinder ansichtig wird: Brandwunden und
Verletzungen
geben offensichtlich Kunde von seltsamen Ereignissen, die
persönlichen
Geschichten kündigen von weiteren Seltsamkeiten. Doch der
Reihe nach.
Zuerst bemerken Rufus und Deliah
die deutlich sichtbaren Verletzungen von Senor Cortéz, hat
dieser doch
kurzfristig von Herrn Cless die Aufgabe übertragen bekommen,
die
Anwesenheitsliste zu führen. Während die Herren Cless
und Robrugk das Innere
der Räumlichkeiten inspizieren, treffen weitere Mitglieder der
Domäne ein.
Der Erstgeborene der Malkavianer,
Wilhelm Müller, stürmt zusammen mit Glorios Klemm
regelrecht in den Raum
hinein, fast scheint es, als flüchte er nach drinnen.
Groß ist auch das Entsetzen über
die offensichtlichen Brandwunden des Herrn von Carlowitz, ebenso wie
die von
Signora Carrera. Während weder die Tremere, vertreten durch
Frau Weber, Sabeth
und Herrn Schumann noch die Gangrel Frau Sesemann und Herr von
Thronstein
sichtbare Verletzungen aufweisen, ebenso wenig wie Herr van Amersfoort,
der ob
seines unfreiwilligen Erwachens in der Pathologie doch etwas verwirrt
schien,
wirkt Dominic, der zusammen mit Valejev Chrustschnick auftaucht, doch
reichlich
mitgenommen. Äußern möchte er sich zu dem
Vorfall jedoch nicht.
Langsam wird es auch dem Letzten
klar: etwas Besonderes ist vorgefallen, es scheint für alle
eine Woche der
unangenehmen Überraschungen gewesen zu sein.
Fast scheint da unterzugehen, daß
ein neues Gesicht in Dresden aufgetaucht ist: Wilhelmine Waldbach,
ihres
Zeichens Toreador.
Alle
Anwesenden versammeln sich
im Inneren des Gebäudes, ein wenig scheint man die Paranoia ob
der vergangenen
und aktuellen Ereignisse spüren zu können, als Prinz
von der Wettern auftaucht.
Einer seiner Ghule schleift einen toten Mann mit ins Elysium, der Prinz
ist
noch spürbar wütend. Dieser Kerl, erklärt
er, habe ihm aufgelauert und es
gewagt, Bilder aus nächster Nähe zu machen. Das sich
ausbreitende Schweigen
wird von Signora Carrera gebrochen, die berichtet, dieser Mann habe
auch sie
photographiert. Das gleiche berichtet Senor Cortéz. Dieser
kümmert sich um die
Leiche, und der Prinz verkündet, daß Helena Segers
aufgrund ihres Verrates an
den Traditionen der Camarilla, der Domäne und seiner Person
ihr Unleben
verwirkt hat. Diese Nachricht lässt den Raum in dumpfes
Schweigen versinken,
viele haben damit gerechnet, mancher überlegt noch immer, wie
es überhaupt so
weit kommen konnte. Einzig ihre rote Mappe, mit der sie immer die
Anwesenheitsliste führte, erinnert noch an die junge Brujah.
Anschließend übergibt der Prinz
das Wort seinem Seneschall, damit die Vorfälle und Ergebnisse
resümiert werden
können.
Die erschreckenden Berichte
folgen. Es kristallisiert sich schnell heraus, daß sich
sämtliche Vorfälle vom
dritten auf den vierten Juni ereignet haben.
Herr von Carlowitz und Signora
Carrera wurden beide Opfer einer Gasexplosion während der
Besichtigung einer
Villa, auf Juan Cortéz wurde von den Putzfrauen der Yenidze
ein Attentat mit
Putzwasser ausgeführt – allerdings brannte dieses
Wasser wie Feuer auf seiner
Haut.
Nun versucht Herr Müller sein
Dilemma zu erklären. Während einer Werksinspektion
wurde er plötzlich in eine
Maschine gestoßen und von dieser beinahe zerrissen. Da
niemand so richtig etwas
mit seinen Beschreibungen anfangen kann, versucht er, es zum besseren
Verständnis aufzumalen. Ob ihm dies gelungen ist, sei
dahingestellt.
Glorios Klemm wurde in seiner
Wohnung überfallen und zusammengeschlagen, er behauptet, es
seien Russen
gewesen, doch werden Zweifel ob seines Unverständnisses der
russischen Sprache
laut.
Auch wird Herr Müller während des
Berichtes seines Clansbruders erheblich erbost, als sich Ravic Schumann
und
Deliah scheinbar über das Geschehene sehr zu
amüsieren verstehen.
Ferdinand van Amersfoort
schließlich wachte in der Pathologie auf, seine Wohnung wurde
zwangsgeräumt und
er währenddessen als Leiche zur polizeilichen Untersuchung
gebracht.
Einige hatten es bereits in der
Zeitung verfolgt, daß der Georg-Schuhmann-Bau wegen
Asbestverdachts untersucht
werden soll. Das Kontaktbüro der Tremere ist davon auch
betroffen, allerdings
ist das Gildehaus sicher – noch. Jedoch tut Frau Weber ihr
Bestes, um Schäden
von ihrem Gildehaus, ihrem Clan und der Maskerade abzuhalten.
Valejev Chrustschnick machte die
unangenehme Erfahrung, daß einer seiner Bekannten einen
anderen zum Essen
zubereiten wollte, was er gerade noch verhindern konnte. Einen
Küchenunfall
ganz anderer Art hingegen hatte Dominic, dem ein Mißgeschick
mit einem Toaster
wiederfuhr, wie er sich ausdrückte.
Erhard Robrugk hingegen erlebte
eine Überraschung, als er seine Restaurationswerkstatt
besuchen wollte, in der
einige teure Stücke seiner Begutachtung harrten. Jedoch
warteten keine
aufbereiteten Intarsienschnitzereien auf ihn, sondern eine Maschine,
die
Unmengen Pfähle auf ihn feuerte – geschnitzt aus den
kostbaren Stuhlbeinen. Es
scheint, als schmerze ihn dieser Verlust mehr als der
körperliche Schmerz.
Verwunderung macht sich breit,
als auch Wilhelmine Waldbach etwas zu erzählen hat, ist sie
doch neu in der
Stadt und war in der besagten Nacht noch nicht einmal hier. Jedoch
wurde sie
aufgrund einer Vision hierher geführt, und nun hofft sie,
dieser auf den Grund
gehen zu können, da sie vermutet, es habe etwas mit den
Übergriffen zu tun.
Den Clan des Tieres erwischte es
bei nämlichem. Herr von Thronstein erhielt Besuch von einer
Dame, die sich als
Nachbarin ausgab und ihm als nachbarschaftlichen Einstand einen Braten
mitgebracht hatte. Was sie nicht erwähnte, war, das es sich
hierbei um seinen
Fuchs-Ghul handelte, dessen Pelz sie ebenfalls noch blutig um den Hals
geschlungen hatte.
Katharina Sesemann
schließlich
fütterte ihre Zuchtschmetterlinge, und leider auch ihren
bereits zu
unfreiwilligem Ruhm gekommenen Riesenatlasfalter Gregor, mit
vergiftetem
Futter.&
Mehr
und mehr kristallisiert sich
aus dem Verdacht der sehr gut organisierten Planung eine schreckliche
Gewissheit und mehr als einer spielt gedanklich verschiedene Szenarien
durch.
Doch zunächst stehen die Vorfälle
des vergangenen Jahres auf dem Programm. Alle Anwesenden sind
aufgefordert,
ihre Nachforschungsergebnisse mitzuteilen, jedoch tun sich hierbei
hauptsächlich die Nosferatu und die Tremere hervor. Viele der
im Laufe des
Jahres hinzugekommenen Kainskinder hören nun zum ersten Mal
sämtliche bekannten
Hintergründe und Abläufe. Thematisiert werden der
erste Angriff in Gohlis, das
Auftauchen von Fabiola LeCoeur, des mittlerweile verschwundenen
Wolflings, und
das damit einhergehende gesteigerte Aggressionsverhalten am Ort des
Elysiums in
Gohlis, des weiteren der Angriff im Palitzschhof, bei dem bereits eine
gesteigerte Professionalität
der
Angreifer zu erkennen war, denn es gelang ihnen, Robert
Geßner zu töten und
Wilhelm Müller in Starre zu versetzen. Zuletzt spricht man
über die
Vertragsverhandlungen von Oberau, wobei fast schon beiläufig
vermutet wird, daß
sich dort wohl ein Lasombra aufhalten würde. Jedoch wird
dieser nicht als
aktuelle Bedrohung wahrgenommen. Juan Cortéz, der Stadtvogt,
muß sich vom
Prinzen eine Rüge anhören, in der seine
Untätigkeit bezüglich der Angreifer
scharf kritisiert wird.
Diese
Besprechung wird
unterbrochen, als Wilhelm Müller plötzlich hinauseilt
und kurz verschwindet.
Als er wieder auftaucht, wirkt er enorm verstört, er spricht
vom Ende, welches
kommen wird und verfällt in brütendes Schweigen. Kurz
flammt Panik auf, die
Gangrel eilen hinaus, um sich gemeinsam mit dem Stadtvogt den
unbekannten
Angreifern zu stellen, die weniger kämpferischen Kainskinder
suchen eilig
Verstecke auf. Diese Verwirrung kann jedoch schnell vom Seneschall
geklärt
werden, da es sich lediglich um blinden Alarm handeln würde.
In der Zwischenzeit
schreibt Herr Müller einen Spruch auf, der die Anwesenden noch
beschäftigen
wird. Ob der aufgeheizten Stimmung wird eine Pause verordnet,
währenddessen
sich Ferdinand van Amersfoort in kontemplativer Meditation an der
Deutung des
Spruches versucht und versunken und selbstvergessen vor dem Bild hockt.
Herr Müller, um den
sich
mittlerweile Herr Klemm gekümmert hat, erscheint erneut im
Saal und meint, sich
an nichts erinnern zu können, was nur zu noch mehr Verwirrung
führt.
Nach
dieser Unterbrechung werden
die Zusammenfassungen fortgesetzt.
Nachdem
alles bisher Bekannte
festgehalten wurde, erteilt der Prinz für alle
überraschend, inklusive für sie
selbst, Katharina Sesemann den Auftrag,
Lösungsvorschläge in einer Diskussion
zu sammeln und Aufgaben zu verteilen, während er sich mit
seinem Seneschall
zurückzieht.
Die folgenden Diskussionen laufen
teilweise recht heftig und lautstark ab, zumal Herr Chrustschnick einen
der
Täter festsetzen konnte und eine Befragung erfolgt, wodurch
die Versammlung
gespalten wird. Valejev erkennt seinen Freund nicht wieder, auch die
gemeinsamen Bestrebungen der Herren Cortéz und Schumann
scheint nicht wirklich
etwas Neues zu ergeben. Nachdem Valejev wütend davonbraust,
übernimmt Dominic
seine Aufgabe und versucht, etwas herauszufinden.
Unterdessen wird drinnen weiter
überlegt, wer oder was hinter den immer heftiger werdenden
Übergriffen steht
und wie man etwas über die Hintergründe und
Verursacher herausfinden kann.
Valejev und Dominic werden nach
einem Beschluß des Prinzen Juan Cortéz als
Hilfskräfte unterstellt, damit er
den wahrlich großen Berg an Aufgaben, der vor ihm liegt,
bewältigen kann.
Mit der Besprechung und
Verteilung der Aufgaben an jedes einzelne Domänenmitglied
endet ein Abend, der
für viele Neues bereithielt, jedoch auch für deutlich
mehr Stirnrunzeln und
neue Fragen sorgt.