Nach den verschiedenen Übergriffen auf die einzelnen Mitglieder der Domäne sollte nun am 13. September geklärt werden, was in der Zwischenzeit über die Vorfälle herausgefunden werden konnte. Dazu wurde ein Elysium in Radebeul ausgerufen, stattfinden sollte es im malerischen Mohrenhaus, romantisch gelegen in einem kleinen Wäldchen mitsamt einer Turmruine. Auch ging eine Einladung an die Nachbarn aus Freiberg, damit, nachdem man seit den Geschehnissen von Oberau vor fast einem halben Jahr nichts mehr aus dieser Richtung gehört hatte, es erneut zu einem Austausch kommen solle.
Doch das, was geschah, sollte alle Erwartungen grausig in den Schatten stellen.

Eine erste, doch sehr positive Veränderung nahmen die Kainskinder, die den Ort zuerst erreichten, bereits am Eingang wahr, führte doch Erhardt Robrugk die Kontrollen durch, da es ihm als neuernannter Hüter des Elysiums oblag, für die Einhaltung desselben zu sorgen. Wilhelmine Waldbach, selbst erst kurz in der Stadt, gehörte mit Valejev Chrustschnick zu den Ersten, die dies erfuhren und wurde gleich mit darum gebeten, die Damen auf Waffen und ähnliches hin zu untersuchen. Juan Cortéz beobachtete inzwischen das Vorgehen des neuen Hüters, bereit, einzugreifen, sollte sich jemand unkooperativ zeigen.
Rufus und Deliah Rodriguez sowie Viktor von Thronstein, die Tremere um Helene Weber sowie ein deutlich angespannter Ferdinand van Amersfoort fanden sich ein. Während alle bis auf die Tremere die Untersuchungen widerstandslos über sich ergehen ließen und sich Ferdinand mehrfach erkundigte, ob er denn hier auch sicher sei, um schließlich erleichtert im Inneren des Gebäudes zu verschwinden, bereitete eine wichtige Kiste von Helene Weber sowohl dem Hüter als auch dem Stadtvogt einige Kopfzerbrechen, führte sie doch darin für sie wichtige Dinge mit herum, die jedoch nach Meinung der beiden Herren im Elysium wohl nichts zu suchen hätten. Nach einigem Hin und Her jedoch wurde die Kiste abgegeben.
Auch aus Freiberg kamen vier Gäste, die geladene Konsulin Akari Takamura in Begleitung des Blutvogtes Karl-Johann von Dohna, des Nosferatu Ron und der Gangrel Lukene. Die andere geladene Konsulin zog es hingegen vor, die Einladung eines Ahnen ihres Clans zu ignorieren.

Für eine erste Aufregung sorgte ein Mann in Cowboykleidung, der auf einem Motorrad auf das Gelände gefahren kam und deutliche Bewaffnung zeigte. Umso größer war das Erstaunen, als einige ihn als Mensch wahrzunehmen glaubten – eine Tarnung, die kurz darauf ad acta gelegt wurde, als er sich ebenfalls als Kainskind zu erkennen gab. Ein Gespräch mit dem Stadtvogt und Valejev ergab, daß es sich bei dem Neuzugang um Jonny B. Good handelte, und die Tatsache, daß der Brujah-Primogen nicht über einen Neuankömmling seines Clans informiert wurde, nahm er doch recht übel.

Inzwischen füllten sich die Räume. Katharina Sesemann jedoch stand draußen und beäugte misstrauisch den großen, runden Vollmond, der sich gleich einer Drohung und einer Vorahnung am wolkenlosen Nachthimmel zeigte.
Die Tremere zeigten sich ebenfalls beunruhigt und zogen sich zurück, um selbst herauszufinden, ob sie denn hier in Sicherheit seien, denn aufgrund der Lage des Ortes, der vielen Bäume und nicht zuletzt des Vollmondes befürchtete man einen Übergriff von Wolflingen.
Inzwischen traf auch Prinz von der Wettern ein und besprach mit Herrn Robrugk den weiteren Ablauf, während sich die anderen Kainskinder im angrenzenden Raum unterhielten. Rege wurde bei den drei Gangrel diskutiert, während sich die gleiche sichtbare Anzahl von Nosferatu eher still verhielt.
Josef Neumann war nicht der Einzige, der über den seltsamen Neuankömmling rätselte, der am Eingang eine beeindruckende Sammlung verschiedener Waffen abgegeben hatte.

Nun bat der Prinz zur Versammlung und der Raum füllte sich rasch, jedoch kam es zu einer Verspätung, waren die Tremere doch noch nicht fertig mit ihren Vorbereitungen. Inzwischen unterhielt der Prinz die Domäne jedoch mit dem Vortrag einiger Gedichte. Schließlich tauchten auch die Weberknechte auf.
Franz Frederik von der Wettern begrüßte alle Anwesenden, erklärte Erhard Robrugk zum neuen Hüter des Elysiums und legte die Audienzen fest, welche im Anschluss stattfinden sollten. Weitere Audienzwünsche wurden nicht geäußert, so daß zügig begonnen werden konnte.
Nach den Audienzen galt es, die gesammelten Erkenntnisse zu besprechen, eine Aufgabe, die Katharina Sesemann oblag. Während dieser Zeit beschlich Frau Weber das ungute Gefühl, daß ihr vielleicht doch ein Fehler unterlaufen sein könnte. Um als Wissenschaftlerin ganz sicher zu sein, würde sie das Ritual ein weiteres Mal durchführen müssen.
Da dadurch die Gespräche ins Stocken gerieten, nutzte der Prinz die entstehende Zwangspause, um ein wenig unter dem Mondenlicht spazieren zu gehen – ein verhängnisvoller Fehler.
Helene führte erneut ein Ritual durch, und wie bereits im Tusculum sank sie ohnmächtig zu Boden, was für einige Aufregung sorgte, wußte man doch nicht, was geschehen ist. Als sie nach einiger Zeit wieder erwachte, hatte sie unangenehme Nachrichten: die Kainskinder waren nicht allein hier, es hielten sich tatsächlich Wolflinge auf dem Gelände auf!
Bestürzt ob dieser Nachricht wollte man dem Prinzen berichten, nur um festzustellen, daß dieser verschwunden war! Diese beiden Neuigkeiten sorgten für einiges an Aufregung in der Domäne, woraufhin einige Mutige, namentlich Juan Cortéz, Sabeth, Valejev Chrustschnick und Jonny B. Good sich aufmachten, um etwas zu finden. Jedoch sollten sie selbst gefunden werden...
Als Sabeths spitzer Schreckensschrei die Stille der Nacht zerriss, ahnten viele, daß diese Nacht noch weiteres Grauen bereithalten sollte.
Mit großen Mühen konnten zumindest drei zurück zum Haus flüchten, Cortéz jedoch bleib verschwunden und man befürchtete das Schlimmste. Groß war die Aufregung, als die drei Zurückgekehrten von dem berichteten, was sie sahen. Die Domäne zerfiel in Panik, Aktionismus oder Unsicherheit, niemand konnte so recht sagen, was nun zu tun sei. Jonny holte vom Auto der Nosferatu eine dort plazierte Bombe und sprach davon, notfalls damit den ganzen Wald anzuzünden, andere wiederum mahnten zur Ruhe, schließlich ließen die Spuren darauf deuten, daß Cortéz verschleppt und nicht getötet worden war – zu welchem Zweck auch immer.
Man kam schließlich darin überein, von den nahen Autos Benzin zu holen, um einige Molotowcocktails zu bauen – für Vampire zwar eine äußerst riskante Waffe, doch mag man daran die Verzweiflung ob des Feindes erkennen. Doch auch dieser Weg wurde von den Wolflingen beobachtet, und so sah sich der kleine Trupp um Jonny, Ferdinand, Josef, Sabeth und Viktor auf dem Rückweg zum Haus mit zwei riesigen, kampflustigen Mordmaschinen konfrontiert. Während Sabeth zum zweiten Mal an diesem Abend die Flucht gelang und sich Josef und Ferdinand dank ihrer Fähigkeiten verbergen konnten, lag es an Jonny und Viktor, sich den Angreifern entgegenzustellen. Auch, wenn es beiden gelang, ihre Angreifer zu verletzen, nützte es nicht viel, und so sahen sich die beiden Tapferen ebenfalls in der Gewalt der Wolflinge. Groß war die Erschütterung darüber, doch Sabeth konnte das Benzin retten. Eifrig machte man sich ans Werk. Als die improvisierten Waffen fertig waren, hielt Valejev, der die Aktion schlußendlich leitete, noch eine aufmunternde Rede und forderte, das Wenige, was man habe, zu wagen, denn nur gemeinsam könne eine Flucht gelingen. So gingen fast alle Anwesenden hinaus, um den erwarteten Angriff der Werwölfe zu erwarten, doch erfolgte dieser nicht.
Katharina Sesemann machte sich in den Wald auf, um einen Verhandlungsversuch zu starten, der jedoch mit Gewalt beantwortet wurde und dem sie nur dank ihrer Fähigkeiten entkommen konnte. Zurück bei den anderen berichtet sie eben von ihrem erfolglosem Versuch, als es im Gebüsch knackte und Jonny schwer angeschlagen zu Boden stürzte. Aus zahlreichen Wunden blutend, den rechten Arm ausgerissen, erzählte er von seiner Flucht. Die Wolflinge hatten die gefangenen Kainskinder verhört und nach Fabiola LeCoeur sowie Helena Segers gefragt, jedoch konnte nur beantwortet werden, daß Helena aufgrund ihres Verrats vernichtet wurde, das Schicksal von Fabiola hingegen blieb weiterhin rätselhaft. Während nun beraten wurde, wie mit diesen neuen Informationen umgegangen werden soll, ertönte mehrfaches lautes Wolfsgeheul aus dem Wald, bald sah man auch ein gespenstisches Licht durch die Bäume schimmern. Erneut machte sich Unsicherheit breit. Was sollte man nun tun? Schließlich einigte man sich, daß eine kleine Gruppe nachsehen sollte. Valejev, Katharina und Ferdinand schlichen also hinaus. Auf einer Lichtung sahen sie einen Kreis aus Ästen, in dem zwei Gestalten lagen – eine davon ohne Kopf. Zwischen den beiden Gestalten jedoch leuchtete ein schimmernder Riß in der Welt, als hätte jemand mit einer Klaue die Wirklichkeit ein Stück entzwei gerissen. Vorsichtig näherten sie sich dem Kreis, nur um entsetzt festzustellen, daß dort Juan und Viktor lagen, wobei Viktors Kopf zum Schrecken aller nicht mehr auf seinen Schultern ruhte, während Cortéz eine große, stark blutende Halswunde hatte.
Sie beschlossen, ihn aus dem Kreis zu ziehen, als es plötzlichen einen gewaltigen Knall gab – das Tor implodierte und die Druckwelle riß alle zu Boden. Auch Josef, der ungesehen mitgeschlichen war, fand sich plötzlich in Starre wieder.
Dieser Knall beunruhigte die Wartenden am Haus so sehr, daß sich Deliah und Rufus, die sich am besten verstecken konnten, entschlossen, nun einmal nach den Vermißten zu sehen. Auch die Übrigen sahen mit Sorge in die Wälder; die geschulten Sinne der Tremere hatten gespürt, daß dort Magie gewirkt worden war.
Die Nosferatu erreichten den Ritualplatz. Auch sie konnten das, was sie sahen, kaum fassen und machten sich schweren Herzens daran, die Opfer zurück zum Haus zu bringen. Dort wurde nun darüber beratschlagt, wie am besten mit ihnen zu verfahren sei, doch schließlich lud man sie alle in das Auto des Stadtvogtes und fuhr in gedrückter Stimmung im Schutz der Gemeinschaft zurück nach Dresden.