Zum 16.
Januar lud die Stadtvögtin zu einem kleinen Treffen ein, um die Ergebnisse
ihres Irlandaufenthaltes kundzutun. Stattfinden sollte es am Marcolinihaus in
Moritzburg, in der Nähe des Wildgeheges. Dieses Gebiet wurde von Katharina
Sesemann hartnäckig als ihre Domäne bezeichnet.
Neben
Deliah, Rufus, Valejev Chrustschnick, Johann von Schleier und Isabella von
Charlottenberg-Nassau, deren neuer Name von den Dresdner Kainskindern noch ein
wenig geübt werden muß, gar zu oft rutschte ein „Frau Carrera“ über die Lippen,
war auch Imogen Harrower, Neuzugang bei Haus und Clan Tremere, anwesend. Da
sich die Ankunft des Prinzen und des Seneschalls etwas verzögerte, vertrieb man
sich zunächst mit leichtem Geplauder die Zeit.
Prinz von
der Wettern eröffnete den offiziellen Teil mit einer kurzen Neujahrsansprache,
in der er an Vergangenes erinnerte und an Zukünftiges gemahnte. Daraufhin
verlieh er Christian Cless einen Orden, da die Semperoper in diesem Jahr ihre
25jährige Wiedereröffnung feiert und der jetzige Seneschall damals einen großen
Beitrag dazu leistete.
Im Anschluß
wurden die Ergebnisse der Irlandfahrt besprochen: die Stadtvögtin begab sich
auf die Grüne Insel, da dort ein alter Gangrel existieren sollte, der sich mit
Feen auskenne, denn immer noch schwebt die Forderung der rumänischen Hexe
Violeta Galinascu über der Domäne, die im Austausch für den Stammbaum ihrer
Familie und ihr Blut eine Fee forderte, die ihr binnen zweier Jahre überbracht
werden solle.
Die
Nachforschungen in Irland gestalteten sich als schwierig, denn auf der Insel gibt
es große Mengen an Werwölfen, dennoch konnte die Dresdner Stadtvögtin etwas
herausfinden: Feen leben, ähnlich wie Kainskinder, getarnt mitten unter den
Menschen, es soll sogar eine Gruppe Vampire geben, die mit Feen verwandt sind
und „Nornen“ geheißen werden.
Die
Überlegungen gingen in verschiedene Richtungen: nach Skandinavien, da von dort
die Bezeichnung stammt, ins benachbarte Elbsandsteingebirge, wo sich ebenfalls
Feen aufhalten und man sich quasi nur in der Nachbarschaft bedienen müßte und
um die Frage, ob man denn nun der Hexe, vermutlich einer Verbündeten Istradis
und somit der Domäne feindlich gegenüber eingestellt, überhaupt den Wunsch
erfüllt und sich damit die Feindschaft einer weiteren Gruppe zuzieht.
Aufgaben zur
Nachforschung wurden entsprechend verteilt und der Abend ging in zwangloses
Geplauder über, nur kurz gestört von einigen von Silvester übriggebliebenen
Knallern, die für Aufregung sorgten.
Später tauchten noch Florentine Brettschneider, ihres Zeichens Stadtvögtin von Freiberg, Frank Mahlbach und Alexander Heidland auf. Während Floh ein Gespräch von Stadtvögtin zu Stadtvögtin führen wollte, überbrachte Frank Mahlbach einen Brief des Freiberger Prinzen Karl Johann von Dohna und Alexander Heidland wollte sich nur kurz vorstellen, da er beruflich in Dresden zu tun hatte. Katharina war von dem Besuch der letzten beiden, da zumindest bei ihr unangemeldet, nicht sehr angetan, jedoch verlief der Rest des Abends friedlich und ohne Zwischenfälle.