Der 26. März 2011 sollte
für die Kainskinder der Domäne Dresden im Zeichen der
Filmkunst stehen, lud doch der Filmemacher Hjorka Tjälvasford zur
Premiere der neuen Episoden seiner nachstellenden Chronik der
Domäne ein. Mit einigen gemischten Gefühlen, nicht zuletzt ob
der unheimlichen Ereignisse während der letzten Vorführung
und der momentan dräuenden Ereignisse, fanden sich die Gäste
ein, darunter mit Prinz Karl Johann von Dohna, Vögtin Florentine
Brettschneider und Frank Mahlbach auch eine hochrangige Delegation aus
der Nachbardomäne Freiberg.
Ein weiterer Gast war Johann Florentin von Lilien, ebenfalls Toreador
und Autor, dessen Weg sich mit dem Hjorkas schon das eine oder andere
Mal gekreuzt hatte und der in Dresden nach neuen Inspirationen sucht.
Helene Weber und Imogen Harrower hatten den wohl kürzesten Weg
zurückzulegen, befand man sich doch auf dem weitläufigen
Campus der TU Dresden. Valejev Chrustschnick erschien mit Johann Jakob
Hammelrath, der Dresden erneut besuchte und nun für eine
längere Zeit hier weilen würde. Wilhelmine Waldbach zeigte
sich über den Abend ebenfalls erfreut, nahm sich des Herrn von
Lilien an und erläuterte ihm die Hintergründe der Filmszenen,
die oft ein gewisses Maß an Hintergrundwissen erforderlich
machten.
Für Aufsehen sorgte Johann Siegfried von Schleier, der mit einem
eigentümlichen Kopfschmuck aufwartete, wanden sich doch auf seinem
Kopf einige Pflanzenranken, die direkt aus seinem Kopf zu
sprießen schienen. Auch sein Primogen, Ferdinand van Amersfoort,
konnte sich das nicht erklären.
Bei den Ventrue, Christian Alexander Cless, Isabella Maria
von Charlottenberg-Nassau und Thiérry Etiènne, sorgte der
Bewuchs ebenfalls für irritierte Blicke. Die beiden Nosferatu Rufus und
Deliah Rodriguez nahmen es als weitere Merkwürdigkeit der
Malkavianer hin und waren zumindest froh, diesmal ohne eine
Platzmarkierung mittels Müllsäcken auszukommen.
Die Dresdner Gangrel waren mit Hans Grauer, Katharina Sesemann,
Sophie und Karlo Marietta Ritter vollständig vertreten, obwohl man
zumindest dem Primogen anmerkte, daß er es eher für eine
lästige Pflicht hielt, galt es doch für ihn, den Neuzugang
seines Clans, Sophie, dem Prinzen vorzustellen.
Prinz Franz Frederik von der Wettern erschien in blendender Laune,
begrüßte die Gäste und sprach mit einigen der
Anwesenden, darunter dem Prinzen von Freiberg, der Gräfin von
Charlottenberg-Nassau und letztendlich auch mit dem Primogen der
Gangrel, der immer unruhiger zu werden schien.
In der Zwischenzeit erkundigte sich die Stadtvögtin anch weiteren
Erkenntnissen zum dringender werdenden Thema der Feenbeschaffung, lief
doch die zur Verfügung stehende Zeit mehr und mehr ab, jedoch
hatte der Großteil nichts Neues beizutragen. Auch Prinz von Dohna
zeigte sich des recht obskuren Themas wegen überrascht, und
stellte nach kurzer Nachfrage bei seiner Vögtin klar, daß er
leider nicht helfen könne, da Freiberg nicht im Besitz einer Fee
sei. Die Ventrue hingegen zeigten sich immer noch skeptisch, ob es Feen
überhaupt gebe bzw. sei es wenn überhaupt die Angelegenheit
von Frau Sesemann, da diese doch der rumänischen Hexe das
Versprechen gab. Das Argument der Stadtvögtin, daß
schließlich alle davon profitierten und auch darauf angewesen
waren, verhallte ungeachtet. Dabei überraschte Herr Hammelrath mit
einigen Thesen zur Durchführung von Ritualen zur Erreichung des
Zieles. Auf die konkrete Ausarbeitung der
alten Rituale wurde gedrängt.
Hierbei stellte sich heraus, daß Herr von Schleier seinen
ungewöhnlichen Kopfputz den Feen der Sächsischen Schweiz zu
verdanken hatte, war er doch, entgegen aller getroffener Verträge
und Abmachungen, in deren Gebiet eingedrungen, um jemanden zu finden,
mit dem man über das Problem reden könne. Welche Folgen das
für ihn oder die Domäne hat, ist noch nicht abzusehen.
Eine weitere Überraschung kam von Herrn Ritter, der ein Paket
mitbrachte, das er im Namen der Setiten aus Pirna überreichen
sollte. Nachdem es zunächst arge Bedenken ob der Sicherheit gab,
schließlich konnte man nie wissen, ob sich nicht doch entgegen
der Beteuerungen der Setiten etwas Gefährliches in dem Paket
befand, wurde es von Herrn Ritter geöffnet und zutage kam - ein
abgetrennter Kopf. Im dazugehörigen Brief stellte sich heraus,
daß es sich um einen Spitzel handelte, der in Pirna sein Unwesen
trieb und von den Setiten aufgespürt werden konnte. Weiterhin
überreichten sie dem Dresdner Prinzen eine Aufmerksamkeit zu
seinem Thronjubiläum.
Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, ließ Herr
Tjälvasford den ersten Filmblock beginnen und die Anwesenden
genossen die filmische Chronik der Domäne, mit einigen stark
subjektiv gefärbten künstlerischen Freiheiten des
Filmemachers, dessen bevorzugtes Ziel für sanftmütigen Spott
der ehemalige Seneschall und jetzige Primogen der Ventrue zu sein
schien. Aber für so gut wie jedes Kainskind war Platz für
eine amüsante Szene, auch für den Prinzen, nicht zuletzt im abschließenden Abspann.
In den Pausen zwischen den drei Blöcken sorgte das Paket aus Pirna
naturgemäß für Aufsehen, war sich doch der Primogen der
Malkavianer sicher, in den Zeitungen, die vordergründig zum
Einwickeln des Kopfes zu dienen schienen, eine geheime Botschaft finden
zu können. Während sich die übrigen skeptisch
darüber zeigten, war Herr van Amersfoort sicher, auf eine
heiße Spur gestoßen zu sein. Die Tremere kündigten
derweil eine eigene Untersuchung des Kopfes an.
Bevor der letzte und längste Film startete, der die
bedrückenden und unheimlichen Ereignisse in Rumänien
behandelte, hatte der Prinz noch eine sehr wichtige Sache mit Valejev
Chrustschnick zu besprechen, die den Primogen der Brujah recht
nachdenklich zu stimmen schien.
Nachdem der Abspann über die Leinwand flimmerte und dem
Künstler zu seinem Werk gratuliert wurde, zeigten sich alle
erfreut über einen störungsfreien Abend und zufrieden
löste sich der Abend in Wohlgefallen auf, schon deutlich gespannt,
was in der nächsten Filmvorführung zu sehen sein würde.