Der
Abend des dritten November sollte unter den Zeichen
von Kunst und Politik stehen, wurde doch einerseits die
großartige Sängerin
Mara di Nezza als Gast erwartet und andererseits stand die Ernennung
des
Stadtvogtes an, da dieses Amt nicht länger vakant bleiben
sollte, zumal nach
den jüngsten Ereignissen.
Als Ort wurde diese Mal das Tusculum auserkoren.
Doch unerwartet kam auch hoher
Besuch aus der Freiberger Nachbardomäne, da sich Prinz
Ölschläger und einige
andere Freiberger Kainskinder entschlossen hatten, die Gelegenheit
wahrzunehmen
und nach Dresden zu kommen, nachdem sie am Vorabend von Juan
Cortéz, Deliah und
Rufus von dem Treffen erfuhren.
Auch konnten wieder einige
neue
Gesichter begrüßt werden, die teilweise wieder in
der Domäne weilen und teilweise
neu angekommen sind.
Für
das Amt des Stadtvogtes gab
es im Vorfeld zwei Bewerber, Fritz Sternhagen, Erstgeborener der
Gangrel und
Juan Cortéz aus den Reihen der Ventrue. Umso erstaunter
waren die Anwesenden,
als Herr Sternhagen zu diesem wichtigen Abend nicht erschien. Auch
schien er
die Einladung zum Elysium nicht bekommen zu haben, zumindest lag sie
unangetastet im Elysium in Blasewitz.
Doch waren derlei Fragen
müßig,
da die Reiselust der Gangrel vielen bekannt ist und man erst einmal zum
kulturellen Teil des Abends überging.
Für
Aufregung sorgte Helene
Weber, Erstgeborene der Tremere, als sie, mit Erlaubnis des Seneschalls
und des
Prinzen, ein Ritual durchführte, mit dem sie die Anwesenheit
von Werwölfen
spüren konnte. Allerdings sackte sie nach Beendigung des
Rituals aus
unerfindlichen Gründen von ihrem Stuhl und wirkte recht
benommen. Weder sie
noch ihr Clan gab dazu Auskunft.
Die
Darbietung von Mara di Nezza
am Klavier als auch ihr gesangliches Können
hinterließen im Raum offene Münder
und Begeisterung. Den Angehörigen der Brujah schien es jedoch
weniger zu
gefallen, so dass sich die Jüngeren unter ihnen kurzerhand
nach draußen
zurückzogen, um über „richtige“
Musik zu sprechen. Da ihre spöttischen
Beifallsbekundungen allerdings bis drinnen zu hören waren,
mußte Frau Segers
ihren Clan zur Ordnung rufen und die Darbietung konnte fortgesetzt
werden.
Den krönenden Abschluß bildete in
Duett zwischen Mara und Prinz von der Wettern, der es sich nicht nehmen
ließ,
mit seinem Gast ein Stück darzubieten.
Noch völlig
gefangen von den
Eindrücken des Erlebten begann der gesellschaftliche Teil des
Abends.
Während
sich die Kainskinder
Dresdens und Freibergs langsam kennen lernten, fand beim Prinzen der
Rat der
Erstgeborenen statt, der gleich mehrere Fragen klären sollte.
Nicht nur der
offene Posten des Stadtvogtes, sondern auch die mögliche
Bedrohung durch die
Werwölfin in der Stadt oder die Abwesenheit zweier
Clansoberhäupter.
Parallel
dazu befragte der
Seneschall einige Kainskinder der Stadt über die
jüngsten Ereignisse, so z.B.
über den Fortschritt der Ermittlungen bezüglich der
Angreifer vom 23. Juni und
Fabiola LeCoeur, außerdem über den ominösen
Brief, der die Ventrue als Ziel
unbekannter Angreifer nannte, wobei versucht wurde, alles ins rechte
Licht zu
rücken.
Kurz
vor der Verkündung der
Ergebnisse stellten Helena Segers, Valejev Chrustschnick und Dominic
Weber,
allesamt Brujah, den Antrag, ihre Erstgeborene, Charlotte Florentine
Hummel,
ihres Amtes zu entheben, da sie sich nicht im Geringsten um ihren Clan
kümmert
und Clan Brujah somit nicht entscheidungsfähig in wichtigen
Angelegenheiten
ist.
Bei
der anschließenden Verkündung
der Ergebnisse des Rates wurde Juan Cortéz als Stadtvogt der
Domäne Dresden
bestimmt, mit allen Rechten und Pflichten, die mit diesem Amt
einhergehen.
Diese Gelegenheit nutzte Christian Alexander Cless, um die Mitglieder
der
Domäne vor weiteren Maskeradebrüchen zu warnen.
Explizit wurde hierbei Frau
Weber angesprochen, da ihr Clan zum letzten Elysium recht sorglos mit
der
ersten Tradition in Bezug auf die Unbekannte umging, die sich
später als
Werwölfin herausstellte.
Des weiteren wurde verkündet,
dass Frau Hummel fortan ihres Amtes als Erstgeborene enthoben wird und
der
Posten vakant ist.
Anschließend
zogen sich Prinz und
Seneschall in ihre Räume zurück, denn es galt,
weitere Audienzen zu geben. So
sprach Herr Cless mit den Erstgeborenen der Tremere und Malkavianer
über die
bereits angesprochenen Themen, während sich Prinz von der
Wettern zunächst um
die Gäste aus Freiberg kümmerte und diese
Gesandtschaft willkommen hieß, auch
wenn ihr Kommen sehr kurzfristig war.
Bei
den übrigen Kainskindern
sorgte inzwischen Dominic Weber für Aufregung, setzte sich der
Musiker doch ans
Klavier, um den Anwesenden seine Art von Musik näher zu
bringen, was allerdings
nicht gerade auf Verständnis und Gegenliebe stieß,
da sowohl Frau Segers als
auch Herr Cless ihn eindringlich baten, damit aufzuhören, was
Herrn Weber
verständlicherweise sehr erzürnte.
Doch ansonsten bestimmte Ruhigeres den Raum, die Toreador nutzten die Anwesenheit ihrer zahlreichen Clansmitglieder für anregende Diskussionen, und auch Prinz Ölschläger führte mit den Dresdnern manch unterhaltsames Gespräch.
Doch
nicht nur erfreuliches
wusste er zu berichten, wurde seine Domäne doch von einem
unbekannten Angreifer
in Angst und Schrecken versetzt, der ominöse und schwer
verständliche Briefe
versandte. Jedoch konnten auch die hiesigen Kainskinder wenig damit
anfangen.
Prinz Ölschläger schien so verzweifelt und hatte
scheinbar wenig Vertrauen in
die Fähigkeiten seiner Blutvögtin Rebecca (zumal
diese mit ihrem Clansbruder
Dominic Weber deutlich für Unruhe sorgte), dass er auch Juan
Cortéz, den
frischgebackenen Stadtvogt zu Dresden, um Hilfe bei der
Aufklärung bat.
Befremdliche
Blicke zog auch der
Fremde auf sich, der einen Brief für Helena Segers abgab und
danach wieder
verschwand.
Andere Fremde hingegen wurde
es
gestattet, sich der Domäne anzuschließen. So erhielt
Viktor von Thronstein die
Erlaubnis, in Dresden zu bleiben, und auch Katharina Sesemann wird man
nun wohl
wieder öfter sehen.
Das
Klavierspiel des Herrn Weber
sollte noch einmal für ein ernsthaftes Gespräch
zwischen ihm und dem Seneschall
führen, da sich Herr Weber durch die rüde
Unterbrechung des Seneschalls
beleidigt fühlte, zumal dies seiner Auffassung nach in den
Aufgabenbereich der
Hüterin fallen würde. Die Atmosphäre wankte
kurz vor einer Eskalation beider
Seiten, jedoch kam es zum Glück nicht dazu.
Ansonsten klang der Abend recht geruhsam aus, lediglich Frau Sesemann, Herr von Thronstein und Frau Segers zeigten sich deutlich besorgt über die Abwesenheit und den Verbleib des Erstgeborenen der Gangrel, Fritz Sternhagen, so dass eine Suche beschlossen wurde.
Auch scheint ein Wiedersehen mit den Freiberger Vampiren recht wahrscheinlich, da es nach einigen Gerüchten in der Vergangenheit wohl bereits einmal eine engere Zusammenarbeit gegeben habe.